Nationalsozialismus

Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg und frühe Nachkriegszeit

Nachdem 1933 die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler an die Macht gekommen waren, begann in ganz Deutschland ein Umbruch der gesellschaftlichen Strukturen, so auch in Villingen. Schon 1933 wurden die Machtverhältnisse im Gemeinderat zugunsten der NSDAP verändert und Bürgermeister Gremmelspacher durch den Nationalsozialisten Hermann Schneider ersetzt. In den folgenden Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft zeigte sich die Parteiideologie in unterschiedlichen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.

„Die Bestrebungen der Nationalsozialisten, die deutschen ‚Volksgenossen‘ auf die ideologischen Ziele des Regimes zu verpflichten, kulminierten in den großen nationalen Kundgebungen, an denen neben der Partei die gesamte Stadtverwaltung und -gesellschaft beteiligt wurden. Die mit großem Pomp und Pathos inszenierten nationalen ‚Feiern‘ verfolgten zwei Ziele: Sie dienten dazu, der Bevölkerung die ideologischen Botschaften des Regimes einzutrichtern. Zugleich sollten sie den nationalen Zusammenhalt der ‚Volksgemeinschaft‘ über die Schichten und Konfessionen hinweg in einem kollektiven Gemeinschaftserlebnis emotional erlebbar machen – ein Ziel, das die Nationalsozialisten, wie nicht zuletzt aus vielen Selbstzeugnissen bekannt ist, vielfach auch erreichten. Neben den Feiern zum ‚Tag der nationalen Arbeit‘ am 1. Mai und zum Geburtstag Adolf Hitlers am 20. April, die in der ganzen Stadt zelebriert wurden, waren es vor allem die so genannten Reichstagswahlen, die der ideologischen Mobilisierung der Bevölkerung dienten.“[1]

Aber auch historische Ereignisse wie die „Wasserbelagerung“ 1634, an die man am 6. Juni 1937 mit einem Festspiel und Umzug erinnerte, passten ins Kalkül der NSDAP.

Zweiter Weltkrieg und Besatzung

Erst in den letzten Kriegsmonaten erlitt Villingen Schäden durch alliierte Bomben. So blieben weite Teile der Stadt unbeschadet. Während die kriegsrelevante Produktion auch ausgelagert worden war, war die Stadt selbst schlecht mit Luftschutzbunkern- oder Kellern ausgestattet.

Im April 1945 rückten die französischen Truppen in der Stadt ein und begannen im Anschluss das Leben neu zu organisieren.

[1] Robert Neisen: Nationalsozialismus in Villingen und Schwenningen, in: Geschichte der Stadt Villingen-Schwenningen, Bd.2 Der Weg in die Moderne, VS 2017, S. 377f.